Das Projekt Kraftpaket Ausbildung ist ein individuelles Konzept zur Berufsvorbereitung, in welchem ausgewählte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 gefördert (und auch gefordert) werden, um bestmöglich auf die Berufswelt vorbereitet zu werden. In mehreren Modulen zu ein oder zwei Tagen werden die Schülerinnen und Schüler für den Beruf fit gemacht. An diesem Projekttag wurde die jungen Kraftpakete hinsichtlich ihrer Fähigkeiten – ihrer Potenziale – überprüft, und zwar gemäß den Überlegungen: „Was kann ich eigentlich? Was weiß ich über meine Fähigkeiten?“ Und: „Was wissen andere Menschen möglicherweise über mich und meine Fähigkeiten, was ich selbst noch nicht (an mir) wahrgenommen habe?“
Keine leichte Aufgabe! – Hier wurde der Gedanke konsequent verfolgt, dass sich Vieles wie bei einem Eisberg im Wasser zu großen Teilen unsichtbar unter der Wasseroberfläche befindet. Die Teammitglieder von „SCHULE ist IN“ aus Hattingen (Herr Brinker, Frau Barth, Frau Büttinghausen und Frau Reuter), welche auch dieses Modul an der GBM durchgeführt haben, kamen hierbei ins Spiel und sollten den Bereich des Sichtbaren und Wahrnehmbaren deutlich erweitern.
Es ging zur Freude aller Anwesenden nicht in kalte/eisige Gefilde. Es wurde auch niemand ins „kalte Wasser“ geworfen, sondern methodische und didaktische Zugänge sollten zielführend auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler zugeschnitten werden. So standen drei Räume der GBM zur Verfügung, in denen sich die jungen Kraftpakete (in Einzelarbeit und in der Gruppe) an unterschiedlichen Frage- und Problemstellungen ausprobieren sollten. Konkret sollten die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer an diesem Tag jeweils in den Bereichen „Handwerk“, „präzises, effektives und kreatives Arbeiten“ sowie „Verkauf, Verwaltung und Service“ Aufgaben bearbeiten und auf mögliche (eigene) Kompetenzen und Fähigkeiten (achten) und hingewiesen beziehungsweise von außen für diese sensibilisiert werden.
Am darauf folgenden Freitag wurden die Erfahrungen des Donnerstags in Einzelgesprächen aufgegriffen und erläutert. Es reicht eben nicht aus, nur zu wissen, dass man möglicherweise über bisher unbekannte und brachliegende Fähigkeiten verfügt, die man selbst noch nicht kennt! Diese wichtigen und wertvollen Fähigkeiten müssen auch benannt werden. Damit sie nutzbar und „greifbar“ werden. Hier ist guter Rat sicherlich teuer. Normalerweise. Genau an dieser Stelle standen die Teamer von „SCHULE ist IN“ buchstäblich mit konstruktivem Rat und mit nachvollziehbarer Tat zur Seite, und zwar ohne Kosten für die Teilnehmenden. Aber mit viel Wert.
Schließlich müssen neue Horizonte im Sinne der eigenen Orientierung in Bezug auf das eigene Leben und zukünftige Berufswünsche auch sinnvoll eingeordnet werden. – Es zeigte sich, dass unter den „Kraftpaketen“ des neunten Jahrgangs der GBM durch die in diesem Modul gewonnenen Erfahrungen ein deutliches Plus an Klarheit geschaffen wurde, was mögliche zukünftige Berufswünsche angeht. Plötzlich wird klar, dass die beiden Bereiche Leben und Beruf untrennbar zusammen gehören. Und die Schule ist (jetzt noch) mittendrin. Dies bewirkt auch, dass das eine oder andere Schulfach von jetzt an mit einem anderen Blick betrachtet wird. Vor allem die Fächer WP I und Wahlstudio bieten eine große Bandbreite, die zukünftigen Berufswünschen dienlich sein kann. Und die anderen Fächer irgendwie auch.
Es war jedenfalls eine große Freude zu sehen, wie sich die 19 beteiligten Schülerinnen und Schüler der GBM an diesen beiden Projekttagen mit ihren Aufgaben identifiziert haben und wie sie – von „SCHULE ist IN“ geleitet – in die überaus interessante und am Horizont gegenwärtiger und zukünftiger Interessen und Notwendigkeiten liegende Materie BERUF „eingetaucht“ sind. Das „Auftauchen“ aus dem intensiven Arbeitsmodus kommt übrigens immer automatisch, denn jedes Projektmodul ist irgendwann beendet. Das Ganzjahresprojekt „Kraftpaket Ausbildung“ wird jedoch bald mit Energie weitergeführt.